Haus Neuer Arbeit
Vielfältig, bezahlbar und dauerhaft – »WERK: Haus Neuer Arbeit« entwickelt als Modellprojekt Räume für Kunst und Kultur, Forschung, Produktion und Soziales im ›Kraftwerk Bille‹ in Hamburg Hammerbrook.
WERK organisiert sich selbst und soll ein Ort sein, der durch die Teilnehmenden entsteht und getragen wird. Dafür braucht es lokal langfristige Perspektiven und verlässliche Strukturen, die durch alle Beteiligten gestaltet werden können.
Der ›HALLO: e.V.‹ erprobt seit 2015 in und um das denkmalgeschützte ›Kraftwerk Bille‹ – insbesondere durch die jährlichen HALLO: Festspiele – gemeinschaftliche Raumnutzungen in begrenzter Zeit. Mit dem Anliegen einer dauerhaft gemeinwohlorientierten Nutzung ist das Konzept ›WERK: Haus Neuer Arbeit‹ entstanden, das die genossenschaftliche Übernahme eines Gebäudeteils des Kraftwerks fordert. Die neue Eigentumsgesellschaft ›Kraftwerk Bille Hamburg GmbH‹ ist nicht verkaufsbereit, weshalb WERK gemeinsam mit dem Bezirksamt Hamburg Mitte derzeit nach alternativen Standorten sucht.
WERK wurde 2021 vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat als Nationales Städtebauprojekt ausgewählt. In enger Kooperation mit dem Bezirk Hamburg-Mitte und weiteren städtischen Vertreter:innen soll das Konzept zu einem Modellprojekt für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung mit nationaler Strahlkraft weiterentwickelt werden.
Im Rahmen eines Share Deals wechselten 2021 die Anteile an der Objektgesellschaft Kraftwerk Bille Hamburg GmbH parallel zur Antragstellung überraschend die Eigentümer. Absprachen und Vereinbarungen, die in jahrelangen Aushandlungen mit der vorherigen, so genannten ‘Kulturinvestorin’ MIB Colored Fields GmbH getroffen wurden, wurden von den neuen Investoren nicht fortgeführt. Die neue Investorengruppe plant auf dem Areal des Kraftwerk Bille großflächige Büronutzungen und eine Privatklinik. Inzwischen sind die Kündigungen an fast alle Nutzer:innen des Kraftwerk Bille zugestellt.
Das WERK Team arbeitet in enger Kooperation mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte an der Prüfung alternativer Standorte im Hamburger Osten.
Was bedeutet gemeinwohlorientierte Sicherung für WERK – und wie geht das?
Über gemeinschaftliche Eigentums- und Betriebsformen…
Um abseits von kommerziellen Verwertungslogiken das ›Haus Neuer Arbeit‹ umzusetzen und langfristig zu sichern, bedarf es einer gemeinschaftlichen Eigentums- und Betriebsform. Dafür plant Hallo: e.V. mit weiteren Mitstreitenden die Gründung der Genossenschaft WERK eG.
Über ko-produktive Planungsprozesse…
In einem nachhaltigen partizipativen Planungsprozess wird ein Konzept erarbeitet, welches die Interessen der bereits ansässigen mit denen der zukünftig Nutzenden verbindet. Wie der Ort, soll auch der Planungsprozess offen und vielfältig ko-produziert werden. Während der umfangreichen Sanierung des denkmalgeschützten Industriebaus soll parallel das Nutzungsprogramm konkretisiert und erprobt werden. In unterschiedlichen Arbeitsgruppen erarbeiten wir die Zukunft und Umsetzung von WERK: Raumprogramme bauen, Zahlen jonglieren, Räume bespielen oder nach innen und außen kommunizieren – für alle ist etwas dabei.
Über Neue Arbeit…
Für WERK bedeutet ›Neue Arbeit‹ gemeinwohlorientierte Arbeit. Über ein solidarisches Mietmodell können beispielsweise gemeinschaftliche Räume und Tätigkeiten querfinanziert werden. Mieten heißt zugleich Werken! Um den Austausch von verschiedenen Lebens- und Arbeitsentwürfen zu ermöglichen, versammelt WERK einen Mix aus kreativen, sozialen, forschenden, künstlerischen und gewerblichen Arbeitsformen. Neben materiellen Ressourcen zirkulieren immaterielle Güter, wie beispielsweise Wissen, Erfahrungen sowie Methoden im und um WERK, die geteilt werden können.
Wenn du Dich einbringen oder informieren willst, melde Dich gerne bei uns: werk@hallohallohallo.org