„Bis zum heutigen Tag stellt die Commune den einzigen Versuch eines revolutionären Urbanismus dar“, schreibt der Philosoph und Raumtheoretiker Henri Lefebvre 1965 in seinem Buch über die Pariser Commune. In Auseinandersetzung mit dem historischen Ereignis von 1871 entdeckt er das subversive Potential urbaner Gesellschaften: Er begeistert sich für frühe Formen zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation und beschreibt die Bedeutung sozialräumlicher Widersprüche für die Entstehung staats- und machtkritischer Bewegungen.
Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Einhegungen von Stadt, öffentlichem Raum und urbaner Gemeinschaft durch Kapital, Technologie und Polizei erweisen sich Lefebvres stadt- und revolutionstheoretische Beobachtungen als überaus aktuell. Baustelle Commune. Henri Lefebvre und die urbane Revolution von 1871 macht erstmalig Ausschnitte dieses Textes auf Deutsch zugänglich und setzt sie zu zeitgenössischen Fragestellungen in Bezug. Im Dialog mit dem Hallo: Verein zur Förderung raumöffnender Kultur stellen die Herausgeber:innen Moritz Hannemann und Laura Strack das Buch im Hallo:Kiosk vor und laden zur Diskussion über Praktiken, Herausforderungen und Perspektiven städtischen Gemeinschaffens ein: Die Commune ist eine Baustelle, an der es auch heute noch zu arbeiten gilt.
Mit: Laura Strack, Moritz Hannemann, moderiert von Kathrin Wildner und Franzi Dehm
[Gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg]